Psychologie Lexikon der Argumente

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Kontext/Kontextabhängigkeit: Sätze, Wörter und Texte sind in verschiedenem Maße von der Ergänzung durch zusätzliche Angaben zur Beseitigung von Mehrdeutigkeiten abhängig. Insbesondere führt der Gebrauch von Indexwörtern wie „hier“, „jetzt“, aber auch von Pronomina wie „mein“ zu Unbestimmtheiten der Referenz. Die zusätzlichen Angaben können evtl. aus einer schon vorhandenen Informationsmenge entnommen werden, wobei die zu untersuchenden Sätze, Wörter oder Texte eine Teilmenge dieser umfassenderen Menge bilden. Eine solche schon an anderem Ort vorhandene umfassendere Informationsmenge wird Kontext genannt. Siehe auch Abhängigkeit, Ambiguität, Unbestimmtheit, Entdeckung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Ronald Dworkin über Kontext/ Kontextabhängigkeit – Lexikon der Argumente

Gaus I 15
Kontextabhängigkeit/Politische Sprache/Walzer/Dworkin/Freeden: Einige Poststrukturalisten geben die Suche nach Normen allzu bereitwillig auf. Aber selbst im konträren Lager der angloamerikanischen Philosophen wird die Gewissheit, die mit objektiven und neutralen Begriffsverständnissen einhergehen soll, in Frage gestellt. So hat sich Michael Walzer (1985)(1) auf die kontextuellen und sozialen Bedeutungen von Sozialgütern konzentriert, während Ronald Dworkin festgestellt hat, dass die meisten zeitgenössischen Philosophen akzeptieren, dass Begriffsbestimmungen substanziell und normativ sind.
>M. Walzer
, >Normen, >Definition, >Definierbarkeit
Am Beispiel der Demokratie wendet sich Dworkin gegen essentialistische Definitionen, die besagen, dass "wir immer noch eine Darstellung dessen benötigen, was ein Merkmal eines sozialen oder politischen Arrangements wesentlich für seinen Charakter als Demokratie macht und ein anderes Merkmal nur bedingt, und wenn wir einmal die Idee verworfen haben, dass die Reflexion über die Bedeutung von 'Demokratie' diese Unterscheidung liefert, wird nichts anderes mehr dazu führen". (2001: 11)(2)
>R. Dworkin, >Demokratie.

1. Walzer, M. 1895. (1985) Spheres of Justice. Oxford: Blackwell.
2. Dworkin, R. 2001. ‘Political and legal Archimedeans’, draft paper.

Freeden, M. 2004. „Ideology, Political Theory and Political Philosophy“. In: Gaus, Gerald F. 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Dworkin I
Ronald Dworkin
Taking Rights Seriously Cambridge, MA 1978

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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